Danke schön für die Unterstützung bei Kickstarter!

Pattarina freut sich über die tolle Unterstützung - Konfetti!

Über 19.500 Euro und fast 700 Unterstützer – unsere Kickstarter-Kampagne war ein voller Erfolg. Wir sind überwältigt und sehr, sehr dankbar.

Jetzt heißt es für uns: Weiter an der App arbeiten, mit dem Ziel, Ende Mai einen kurzen Test (dann auch für Android) zu machen, und Richtung Ende Juni mit der App rauszukommen. Du willst beim Test dabei sein? Dann lasse dich am besten gleich vormerken.

Herzliche Grüße, Nora und Markus

Der erste Pattarina-Prototyp aus Karton

Wie es mit Pattarina begann

Wie wir auf die Idee zu Pattarina gekommen sind – das werden wir oft gefragt, und ich möchte gern hier etwas davon erzählen. Ich, Nora, nähe selbst schon seit meiner Kindheit – aber die ganze Schnittmustervorbereitung empfand ich schon immer als anstrengend.

Auf der Heimfahrt von einer Silvesterparty Anfang 2017 kam mir plötzlich die Idee, Schnittmuster irgendwie mit Licht auf den Stoff zu übertragen. Wie cool wäre es, wenn man die Schnittteile einfach auf dem Stoff anknipsen könnte?

Idee 1: Wir bauen einen Beamer für Schnittmuster

Ein halbes Jahr bin ich mit der Idee durch die Welt gelaufen, einen Schnittmusterbeamer zu bauen. Es gibt sogar noch den allerersten Prototypen! Ein Karton mit einer riesigen Linse vorn drauf – hinten kann man sein Handy reinstecken, und das Handybild wird durch die Linse projiziert. 

Lighty, der erste Patttarina-Prototyp
Lighty – unser erster Prototyp

Das Bild an der Wand war allerdings nur sehr, sehr funzlig. In der totalen Dunkelheit war eher ein Flackern als ein Schnittteil zu sehen.

Als nächstes habe ich angefangen, mit echten Beamern zu experimentieren. Auf einem Handgemacht Kreativmarkt hier in der Gegend habe ich einen kleinen Stand gemietet und mich dort mit einem Ultra short throw Beamer postiert, ein Schnittteil angezeigt und geschaut was die Leute sagen.

Pattarina wurde auf Messen getestet


Die Reaktionen waren der Wahnsinn. Manche wollten direkt den Beamer kaufen! Das hat gezeigt, dass ich nicht die einzige bin, die ein Problem mit der Schnittmustervorbereitung hat.

Pattarina-Prototyp-alt: ein Beamer
So sahen die projizierten Linien aus

Allerdings ist mir dabei auch klar geworden, wie umständlich so ein Beamer in der Handhabung ist, wie teuer, und wie kompliziert in der Entwicklung. 

In dieser Phase habe ich auch umfangreiche Interviews mit Hobbynähern geführt, teilweise bis zu 3 Stunden lang. Durch offene Fragen habe ich versucht herauszufinden, was diese Leute am Nähen am meisten mögen, und was sie am wenigsten mögen.

Wie hättest du geantwortet? Schreib es gern hier als Antwort dazu. Danke!

In den Interviews kam raus: Am meisten gemocht wird die Kreativität und das tatsächliche Nähen an der Maschine. Und – Glück für uns – 80% aller Befragten mögen tatsächlich die Vorbereitung der Schnittmuster am wenigsten. Abgeschlagen auf Platz 2 und 3: Wenn etwas nicht funktioniert/die Maschine streikt sowie Handnähte.

Idee 2: Wir bauen lieber eine Schnittmuster-App

Im September 2017 passierten zwei Dinge gleichzeitig, die geholfen haben, Pattarina technologisch neu auszurichten.


1.) Das ARKit von Apple kam heraus, eine neue Entwicklungsumgebung für Augmented-Reality-Anwendungen. Das war ein richtiger Quantensprung im Vergleich zu allem, was es vorher im Bereich Augmented Reality gab! 


2.) Durch meine Doktormutter und seinen Doktorvater lernte ich Markus kennen. Er war sofort begeistert davon, eine App für Schnittmuster zu entwickeln und Hobbynähern das Leben zu vereinfachen. Sein Opa war leidenschaftlicher Laubsäger – Markus hat also direkt weitere Anwendungsfälle gesehen. 

Markus und ich haben uns gemeinsam entschieden, es mit Augmented Reality zu versuchen. Im Mai 2018 haben wir so richtig losgelegt. Unser großes Glück: Wir hatten das Startup-Stipendium exist erhalten und bauten am ersten Prototyp der App. Im Juni hatten wir direkt unseren ersten Nutzertest, und ab da hieß es: 3 Wochen entwickeln, 1 Woche testen.
Insgesamt 45 Leute haben wir getroffen, ihnen ein Handy in die Hand gedrückt und gebeten, die App auszuprobieren.

Nutzertest bei Pattarina
Beim Nutzertest wird einem ständig über die Schulter geschaut


Bei solchen Tests ist es wichtig, dass man die Tester möglichst frei einfach machen lässt, nicht viel erklärt und auch nicht hilft, wenn sie nicht weiterkommen. Gar nicht so einfach 🙂
Nach 45 Tests in Cottbus, Berlin, Potsdam, Dresden und Leipzig haben sich Markus und Carl, der uns damals intensiv geholfen hat, für einige Wochen zurückgezogen und die App „so richtig“ programmiert. Aus einem Prototyp wurde eine App, die tausende Nutzer gleichzeitig verwenden konnten.

Und mit dieser App haben wir Ende Januar unseren Testlauf gestartet. Über 1.600 Menschen haben die App heruntergeladen und ausprobiert, wir haben bestimmt von 1.000 Testern detailliertes Feedback bekommen. Und sehr viele Designer haben uns unterstützt, indem sie uns je ein Schnittmuster zum testen überlassen haben (diese Designer waren beim Test dabei). Zu sehen, dass uns so viele Leute so aktiv unterstützen, hat uns wirklich sehr, sehr glücklich gemacht.

Du möchtest beim nächsten Test dabei sein? Dann registriere dich für die Testrunde.

Im Test haben wir viel gelernt! Insgesamt waren wir sehr zufrieden, wie die App damals schon lief, aber natürlich sind wir auch auf einige Bugs gestoßen. Seitdem geht es hier darum, alle Fehler auszumerzen und die App fertig zu bekommen.

Und woher kommt der Name Pattarina?

Von Anfang an war klar, dass sich unser Name aus den Wörtern „Patterns in air“ ergeben soll. Denn Schnittmuster, die durch die Luft auf den Stoff kommen, an Stelle von Schnittmusterpapier, -folie oder sonstigen Hilfsmitteln.

Die erste Idee war Pina, also die einfache Abkürzung von Patterns in air. Der Name Pina ist aber schon in allen möglichen Kontexten vergeben, also kam der „Nachname“ Patterly dazu. Problem: Pina Patterly konnte kein Mensch so richtig aussprechen.

Markus hatte dann eines Tages die Eingebung, die Abkürzung einfach anders zu gestalten. Patterina statt Pina, für Patterns in air. Ich habe dann noch das ER in der Mitte durch AR ersetzt, als Abkürzung für Augmented Reality. So ist Pattarina entstanden.

Und ob man das jetzt deutsch oder englisch ausspricht, ob man es Patterina, Patarina oder Pattarina schreibt ist jedem selbst überlassen. 🙂

Danke und viele liebe Grüße,

Nora und Markus

Das Team hinter Pattarina

Nora, Markus, Claus und Carl

Oft werden wir gefragt, wie wir denn als Fachfremde dazu gekommen sind, uns mit so einem Thema wie Augmented Reality für Schnittmuster zu beschäftigen. Sooooo fachfremd fühlen wir uns aber gar nicht.

Markus hat Informations- und Medientechnik an der BTU Cottbus studiert und 6 Jahre lang an Softwarevisualisierung und Computer vision geforscht. Eine Fragestellung war, wie man Software so darstellen kann, dass auch Nicht-Informatiker die Strukturen verstehen – die Antwort darauf: als Stadt. Ein Softwaresystem wird also als eine geordnete Menge von Häusern, Straßen, Parks und so weiter gezeigt. Jedes Haus ist ein Stückchen Code. Viel von dieser Forschung kann Markus nun bei Pattarina einsetzen, z.B. all jene Algorithmen, die helfen, die Häuser optimal in der Stadt anzuordnen. Denn die Anordnung von Schnittteilen auf dem Stoff ist gar nicht so anders.

Markus Uhlig und Nora Baum, die Gründer von Pattarina
Markus Uhlig und Nora Baum, die Gründer von Pattarina

Ich, Nora, habe vor Pattarina bei einer internationalen Unternehmensberatung gearbeitet. Davor habe ich in Mannheim Soziologie, Politikwissenschaften und BWL studiert und in Cottbus promoviert – und zwar zu E-Commerce und Digitalisierung von Handwerksleistungen. Außerdem habe ich schon als Kind nähen gelernt und trage jeden Tag selbstgenähte Kleidung (Im Kickstarter-Video ist mein Jeansrock selbstgenäht. Der war aber leider ein One-day-wonder, denn er wurde erst am Abend vorher fertig, und ist direkt am Nachmittag des Filmdrehs an der vorderen Mittelnaht ausgerissen 🙂 Dabei hat er mir so gut gefallen.).

Außerdem unterstützt uns Prof. Lewerentz vom Lehrstuhl für Softwaresystemtechnik seit über einem Jahr, und Carl, unser Hiwi/Praktikant mit dem Auge für Details, ist auch eine echte Perle.

Wenn also die Frage nach der Fachfremdheit kommt sagen wir immer. „Wir sind zwar fachfremd, aber wir wissen schon, was wir tun.“
Wir wünschen dir einen schönen Sonntag und sagen nochmal danke und liebe Grüße

Nora und Markus

Anker und Fadenlauf

Was ist eigentlich dieser Anker? Und berücksichtigt Pattarina den Fadenlauf? Wie geht das?

Der Anker ist ein kleines Blatt Papier – die letzte Seite, die man drucken muss, denn er funktioniert mit allen Schnittmustern und allen Schnittteilen. Auf diesem Blatt Papier ist ein vordefiniertes Bild drauf, das asymmetrisch und sehr kontrastreich ist. Es hilft der App, sich zu orientieren.

Der Pattarina-Anker
Der Pattarina-Anker

Sobald dieses Bild auf dem Stoff liegt und vom Handy erkannt wird, erscheint das Schnittteil. Es hängt exakt an diesem Bild dran, ist quasi daran geankert (so sind wir auch auf den Namen gekommen). 

Mit Hilfe des Ankers kann man dann das Schnittteil ausrichten, denn der kleine Pfeil in der Mitte des Ankers liegt genau parallel zum Fadenlauf des Schnittteils. Also schaut man, dass der Pfeil im Anker schön parallel zur Webkante oder zum Stoffbruch liegt.

Da der kleine Pfeil im Anker parallel zu den Außenkanten des Ankers ist, kann man sich auch daran gut orientieren.

In Technologiesprech heißt so ein Anker übrigens Marker. Das wollten wir hier lieber vermeiden, da dieses Wort im Nähbereich schon von den Trickmarkern besetzt ist, und auch leicht mit Markierungen wie Knipsen verwechselt werden könnte.

Mit Hilfe des Ankers lassen sich Teile auch gut im schrägen Fadenlauf ausrichten:

Pattarina-Anker im schrägen Fadenlauf
Pattarina-Anker im schrägen Fadenlauf

Herzliche Grüße und einen schönen Sonntagnachmittag

Nora