Stoff falten – Und du so?

In unseren Nutzertests, von denen wir hier und auf unserer Facebookseite schon berichteten, sind wir einem Nähmysterium begegnet: Diesmal geht es darum, wie der Stoff vor dem Zuschnitt gefalten wird. Zu welchem Falttyp gehörst du?

Typ Faltanleitung

In deinen Schnittmustern steht eine Faltanleitung (Lagebild/Schnittbild). Die sieht zum Beispiel so hier aus:

Faltanleitung eines Rollis - Pattarina

Du legst deinen Stoff so aus, wie im Bild gezeigt. In diesem Beispiel hier würdest du den Stoff längs auslegen und dann von jeder Webkante aus einmal nach innen einschlagen. Die Schnittteile schneidest du so aus, wie in der Faltanleitung gezeigt.

Wenn dein Tisch zu kurz ist, machst du das erstmal nur für die „obere“ Hälfte der Schnittteile in der Faltanleitung (hier Vorderteil und Rückteil). Sobald diese fertig ausgeschnitten sind, geht es mit dem unteren Teil der Faltanleitung weiter.

Typ Freestyle

In deinen Schnittmustern steht keine Faltanleitung. Du faltest eine Seite des Stoffes ein, exakt breit genug für das erste Schnittteil und schneidest dieses aus. Dann faltest du den Stoff von dort aus weiter ein, so dass genau das zweite Schnittteil draufpasst. Und immer so weiter, bis alle Schnittteile ausgeschnitten sind.

Typ Irgendwo dazwischen

In deinen Schnittmustern gibt es zwar eine Faltanleitung, mit der du dir einen Überblick verschaffst, die aber dann für dich keine Rolle mehr spielt. Die Schnittteile schneidest du stattdessen in etwa so aus wie der Typ Freestyle – eine Seite des Stoffes wird ein Stückweit eingefaltet, das erste Teil ausgeschnitten, und von dort aus immer so weiter.

Unsere Fragen

Welcher Typ bist du? Oder machst du es ganz anders – und wir haben deinen Typen übersehen?

Und was uns bei der Gelegenheit noch interessieren würde:  Legst du Wert darauf, möglichst stoffsparend zuzuschneiden? Was machst du mit den Resten?

Schneidest du manchmal vorm Zuschnitt der Schnittteile eine Bahn vom Stoff ab, damit er leichter handhabbar wird?

Und warum will Pattarina das wissen?

Bisher haben wir in unserer Prototyp-App eine Faltanleitung drin – die aber bei mehreren Testern für Verwirrung gesorgt hat. Deshalb suchen wir nun nach einem Weg, das Falten des Stoffes so zu erklären, dass es allen verständlich ist.

Vielen Dank für Eure Antworten – das hilft uns wirklich sehr.

Liebe Grüße, Nora

 

13 Gedanken zu „Stoff falten – Und du so?

  1. Julia sagt:

    Wow coole Idee, das Schnittmuster zusammen kleben und ausschneiden ist leider eh immer sehr mühsam. Bin sehr an eurer App interessiert.
    Ich zähle mich zum Typ Freestyle, selbst wenn es eine Faltanleitung gibt, was ich aber nur bei den wenigstens meiner Schnittmuster habe.
    LG
    Julia

  2. Brumil sagt:

    Oh ich bin was das Schnittmuster angeht ganz speziell. Den Stoffbruch übertrage ich meist schon beim Abpausen aufs Papier. So das ich alle Teile auf den Stoff verteilen kann, um möglichst wenig Stoff zu verschwenden. Das dauert zwar dann noch länger, aber man hat vom Stoff eben mehr. Falls dann Stücke übrig bleiben die größer sind als 10×10 cm werden daraus Schlüppis genäht 😉 und die ganz kleinen Minireste sammel ich und nutze diese als füllmaterial.

    • Pattarina sagt:

      Liebe Brumil, danke für deinen Kommentar, Füllmaterial ist ja auch cool, das habe ich noch nie gehört. Klasse Idee! Viele Grüße, Nora

  3. Kerstin sagt:

    Liebe Nora,
    Du möchtest die Antwort hoffentlich als Kommentar haben?
    Also: mein Schneidetisch ist der Boden, also habe ich kein Längenproblem.
    Wie falte ich? Wenn es geht, nur einmal und nicht wie dargestellt zweimal. Warum? Weil Stoff sauber ausrichten meine unliebsamste Arbeit am Nähen ist. Ich bin pingelig und gebe mir Mühe und bei gewaschenem Stoff geht dafür viel Zeit drauf. Die aufeinander liegenden Stoffe bewegen sich so schlecht unabhängig von einander. Daher nur einmal Falten, wenn es nach mir geht.
    Wenn das nicht geht, falte ich auch zweimal oder gar nicht.
    Bei Fragen/Unklarheiten einfach mailen 🙂
    Liebe Grüße
    Kerstin

  4. Barbara sagt:

    Normalerweise kaufe ich schönen Stoff „auf Verdacht“, d.h. nicht für einen bestimmten Schnitt. Ich lege die Schnittteile dann möglichst stoffsparend auf und falte den Stoff entsprechend (oder schneide auch Teile einlagig zu). Dabei kommt es ja auch darauf an, wie breit der Stoff liegt.

    • Pattarina sagt:

      Liebe Barbara, ja genau, die Breite des Stoffes stimmt ja oftmals nicht mit der Vorgabe in der Faltanleitung überein. Danke für deinen Kommentar, viele Grüße, Nora

  5. jutta sagt:

    Radio Eriwan sagt: „Das hängt davon ab …“

    Erstens: ob es bei der Anleitung einen Schnittauflageplan gibt oder nicht (bei Burda und Vogue gibt es immer einen).
    Zweitens: ob mir der Auflageplan vernünftig erscheint (manche sind nur auf maximalen Stoffverbrauch hin optimiert ;-//)
    Drittens: ob der Schnittauflageplan auch für meine Größe passt. Bei Burda sind sie meistens so geplant, dass sie für Größe 44 oder 46 auch noch funktionieren; bei Gr. 36 oder 38 sind die Schnitteile schmäler und oft auch kürzer. Da kann ich durch Umlegen Stoff sparen. Außerdem bin ich kleiner als die „Maßfrau“ (161 statt 168 cm) und kann daher auch bei den Längen etwas sparen.
    Viertens: ob ich einen ähnlichen Stoff habe wie beim Original verwendet wurde (bei groß gemusterten Stoffen muss man mehr berücksichtigen als bei klein gemusterten oder einfarbigen; bei Stoffen ohne Strich können Teile gestürzt aufgelegt werden, bei Stoffen mit Strich sollte man das vermeiden). Karos sollte man gar nicht falten, sondern immer offen liegend zuschneiden. (Das gleiche gilt für auffallende Streifen und andere Muster, die an den Nähten zusammenpassen sollen.)
    Fünftens, sechstens, usw.: ob ich genügend Stoff habe oder tüfteln muss, um alle Teile rauszukriegen. Oder ob mir während des Auflegens einfällt, dass ich zu dem geplanten Kostüm auch noch eine Weste nähen könnte. Oder zumindest ein Puppenkleid.

    Aber zusammengefasst: Wenn ich genügend Stoff habe (und der billig war) und nicht viel Zeit aufwenden will: nach Plan. In allen anderen Fällen zuerst auflegen und hin- und herschieben, bis alles optimal passt und ich aus den Resten nochwas nähen muss 🙂

    • Pattarina sagt:

      Liebe Jutta, vielen Dank für deine Antwort. Über genau solchen Themen brüten wir auch grad, Karos, zu wenig Stoff, verschiedene Größen… Deine Antwort hilft uns sehr, viele Grüße, Nora

  6. Cora sagt:

    Hallo liebes Team,
    ich falte meinen Stoff immer Freestyle um Stoff zu sparen. Oft schneide ich die Schnittmusterteile vorher aus und berechne dann den Stoffbedarf neu. Meist kann man durch enger zusammenlegen und falten Stoff sparen. Aber ich habe auch keine großgemusterten Stoffe oder karos, wie oben beschrieben. Ich freu mich schon auf die App. Viele Grüße.

  7. Nicole Bumann sagt:

    Liebe Nora,
    ich bin definitiv der Freestyle-Typ. Ich schneide die Teile gern erst aus Papier aus und lege sie dann entweder alle auf den Stoff um zu gucken, ob der reicht oder, wenn definitiv genügend Stoff da ist, lege ich sie einzeln drauf. Ist im Schnittmuster die Nahtzugabe enthalten, stecke ich das Papier meist fest und schneide dann direkt den Stoff aus – praktisch am Papier entlang. Ist die Nahtzugabe nicht enthalten und mir die exakte Linie, auf der genäht werden sollte sehr wichtig, markiere ich auf dem Stoff und schneide entweder gleich im Anschluss aus (gut bei Stoffbruch) oder erst, wenn alle Teile aufgezeichnet sind.
    Ich mag es, wenn Ebooks auch in A0 zum plotten mitgeschickt werden statt nur in A4, da ich auf Arbeit problemlos plotten kann.
    Wenig Stoffverbrauch ist wichtig. Die Stoffreste werden gesammelt und für Applikationen etc. verwendet. Jersey gern z.B. für gestückelte Pumphosen für die Kinder; d.h. erst aus Resten ‚einen Stoff‘ nähen, dann das Schnittmuster übertragen und wie gewohnt vorgehen. Puppensachen sind auch gut für die Resteverwertung.
    Reicht ein Stoff nicht ganz für das gewünschte Kleidungsstück, teile ich den Schnitt auch gern und nähe z.B. die ganzen oder auch halben Ärmel in einem anderen passenden Stoff (idealerweise aus der Restekiste). Manchmal schneide ich ein Schnittteil also durch und habe damit eine zusätzlich Teilungs- bzw. Ziernaht.
    LG, Nicole

  8. Madame E sagt:

    Mir ist es oft lieber, das Schnittteil zu verdoppeln, so dass ich nicht im Bruch zuschneiden muss. Damit kann ich z. B. den ganzen Rücken auf den Stoff zeichnen, für mich lassen sich so die Teile besser anordnen. Und natürlich Stoff sparen.

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